Grafiker, Holzbildhauer, Figurenskulpteur und Automechaniker
Selbstbezeichung: "Holzversager, Plastiksammler und Blechbeschwörer"
geboren 20.09.1954 in Ramsei, Bürgerort Frutigen (BE)
1954 geboren in Ramsei (Emmental)
1971 - 1972 Lehre als Automechaniker AMP Burgdorf
1972 - 1973 Spitalaufenthalt nach schwerem Unfall
1973 - 1974 Rekonvaleszenz und Reisen durch Süd-Europa
1974 - 1975 Kunstgewerbe-Schule Bern, Vorkurs
1975 - 1978 Schnitzlerschule Brienz, Ausbildung zum Holzbildhauer
1978 - 1979 erstes eigenes Atelier in Unterlangenegg
1979 - 1980 Studienaufenthalt in Milano (IT), Besuch der Brera
1980 - 1983 Atelier in der alten "Hueti" in Lützelflüh
1983 6 Monate Aufenthalt in Valeyres-sous Rances
1983 - 1985 Atelier im alten Spital Solothurn
1985 - 1992 Atelier in Wangen an der Aare
1993 - 1994 Atelier in Biel (BE) alte Fabrik Biella-Neher
1994 - 2000 Atelier im Schlossergässli in Biel (BE)
2001 - 2002 Werkaufenthalt in Castiglione (Vt.) Italien
2003 Co-Atelier mit CAP in Pery (BE)
2003 - 2004 Atelier in La Heute (BE)
2005 - 2013 Atelier in der alten Porzelanfabrik Langenthal
2013 - 2014 Atelier und Wohnwagen auf der Dacia
2014 - 2018 Atelier in Lotzwil bei Spottis
2018 - 2021 Atelier im alten Schlachthof in Biel (BE)
M.F. fragte den Künstler Bernhard Luginbühl nach Nachfolgern unter den heutigen jungen Installationskünstlern. Die ausbleibende Antwort verrät Luginbühls Neigung, sich nur mit sich selbst… und seinen engsten Künstlerfreunden… auseinanderzusetzen. Als Beispiele können der Comic-Küntler M.S. Bastian, der Plastiker Peter von Wattenwyl und der Holzbildhauer Christian Ryter aufgeführt werden. Seit den achtziger Jahren wird Luginbühl verschiedentlich um Texte für Publikationen über seine Freunde gebeten. Der Inhalt dieser Beiträge ist eine Mischung von Schilderungen gemeinsamer Erlebnisse und Lobreden auf die ungestüme Arbeitsweise seiner Kollegen. Ende 1991 richtete Luginbühl Christian Ryter in seiner Burgdorfer Galerie eine Ausstellung ein, gewann das Kunstmuseum Olten als weitere Station der Schau und finanzierte Ryter die Begleitpublikation. In seinem Text führt Luginbühl als Grund für die Unterstützung Ryters dessen Arbeiten in Holz an. Sie erinnerten ihn an seine künstlerischen Anfänge, nur arbeite Ryter besessener und verbissener als er damals. Ryter habe er 1983 am 2.Burgdorfer Bilhauer-Symposion kennengelernt, wo er für Luginbühl „in der brachliegenden jungen Kunstszene“, wie er polemisch schreibt, eine Entdeckung war.
1987 bestellte Luginbühl bei Ryter Holzrahmen für eine Zeichnung und eine Graphik.
Aus „Europäische Hochschulschriften – Kunstgeschichte“ „Der populäre Künstler – Das Beispiel Bernhard Luginbühl“ von Jochen Hesse, Peter Lang Verlag.
„Christian
Ryters Werke sind in einem seltenen Mass Kunst, weil sie sich nicht darum kümmern, ob sie Kunst sind. Selten wird die Spannung zwischen Innen-welt und Aussenwelt, die ein Künstler heute
erfährt, ähnlich intensiv sichtbar.“
(Peter Killer, ehemaliger Museums-direktor, 1991)
„Ich versuchte überall eine Ausstellung von Ryter zu organisieren, redete aber an eine Wand, dass an die Wand reden bin ich gewöhnt, ich machte es auch seit vierzig Jahren. Freunde, Galeristen nahmen keine Notiz vom Wunsch, Ryter etwas Platz zur Verfügung zu stellen. Schauten seine Sachen, äusserten sich nicht, hegten die jungen Zweithand-künstler, ich meine die vielen verwöhnten Secondhändler, die mit aufgewärmten honoriert, aber sitzen blieben.“
(Bernhard Luginbühl, Eisenplastiker, 1991)
„Christian Ryters Skulpturen sind Mahnmale des unabgeschlossenen Zivilisationsprozesses. Sie spiegeln die Zerrissenheit der menschlichen Identität zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit.“
(Peter Trübner, Soziologe, 1998)